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Ägypten

Ägypten

Ägypten – Das Land der Pharaonen

Ägypten Illustrationskarte de.depositphotos.com
Ägypten Illustrationskarte de.depositphotos.com

Ägyten ist ein Geschenk des Nils, so sagt man.

Gelegen ist das Land im Nordosten von Afrika, im Osten bilden das Rote Meer, der Gaza-Streifen und Israel die Grenze des Landes, im Norden das Mittelmeer, im Süden der Sudan und im Westen befindet sich der Nachbar Libyen. Die Fläche des Landes beträgt mehr als eine Million Quadratkilometer, damit ist es fast dreimal so groß wie die Bundesrepublik.

Wichtigster Bestandteil Ägyptens ist natürlich der Nil, der sich wie eine große Ader durch Ägypten zieht und durch seine Fruchtbarkeit Leben spendet. In Unterägypten teilt sich der Fluss in zwei Bereiche zwischen Damiette und Rosette, sodass in der Mitte eine Deltalandschaft mit vielen kleinen Kanälen, aber auch mit Schlamm entsteht. Im Süden, also in Oberägypten, sind etliche fruchtbare Oasen zu finden. Der Blick in den Westen fällt auf die libysche Wüste mit dem Libyschen Plateau, etwas weiter im Südwesten gibt es eine Höhensteigerung von bis zu eintausend Metern.

Steckbrief: Ägypten in Fakten

Gehört zu Afrika
Hauptstadt Kairo
Sprache Arabisch
Religion Islam
Fläche 997.739 km²
Einwohnerzahl 98.423.595 (2018)
Insel Halbinsel Sansibar
Höchster Berg Jabal Katrina 2637 m
Längster Fluss Nil (Teil 6690 km)
Staatsform: Präsidialrepublik
Zeitzone: UTC +2
Kfz-Kennzeichen: ET
Internet-TLD: . eg
Telefonvorwahl: +20
Ägyptische Flagge
Ägyptische Flagge

Die Karte von Ägypten

Ägypten Karte
Ägypten Karte

Hauptstadt Kairo

Ägyptens Hauptstadt Kairo ist zugleich die größte Stadt im Land der Pyramiden. Hier leben und arbeiten mehr als 9 Millionen Menschen, so viele wie in keiner anderen Stadt auf dem afrikanischen Kontinent. Eine genaue Zahl der Menschen, die in Kairo leben, ist allerdings nicht bekannt, bei dem Wert „9 Millionen“ handelt es sich nur um Richtwerte, die exakt gar nicht nachgeprüft werden können.

Was allerdings nachgeprüft werden kann, weil es eindeutig heraus sticht: Industrie und Handel sind in Kairo ganz besonders stark vertreten hier zu finden sind die Zement-, Schuh-, Textil- und Druckindustrie sowie die Metallproduktion und Möbelherstellung. Auch Tabakwaren werden in Kairo in großem Maße gefertigt. Ebenfalls viel Geld kommt durch den Tourismus und die Institutionen in die Säckel der Stadt, die auf den Fremdenverkehr angewiesen ist.

Dennoch gibt es in Kairo ein großes und immer gravierender werdendes Arm-Reich-Gefälle. Soll heißen: die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer und problematischer. Ein Grund dafür ist die hohe Arbeitslosigkeit – etwa ein Drittel der Menschen, die in Kairo zu Hause sind, lebt unter der Armutsgrenze, Tendenz steigend. Auch Krankheiten wie die Cholera sind in vielen Stadtteilen Kairos weit verbreitet, da es hier in Sachen Hygiene an allen Ecken und Enden fehlt. Das ist aber nur die eine Seite Kairos.

Die andere Seite ist prunkvoll, kulturell ansprechend und für Touristen höchst amüsant. Hier reihen sich Denkmäler, Museen, Theater und anderen Highlights aneinander. Außerdem gibt es in der Altstadt viele alte, heute höchst selten gewordene Bauwerke aus dem Islam zu bewundern. Touristen und Besucher sind hier jederzeit willkommen und wie ein hohes Gut mit großer Sorgfalt behandelt.

Kairo die Hauptstadt von Ägypten
Kairo die Hauptstadt von Ägypten

Ägypten – das Land der Gegensätze, auch geografisch

Dass Ägypten also ein Land der Gegensätze ist beweist auch der Blick in die östlich des Nils zu sehende Arabische Wüste. Hier finden sich Gebirgszüge von fast zweitausend Metern Höhe und alles andere als fruchtbarem Ackerboden. Stattdessen ist es steinig und furchig. Dementsprechend ungleichmäßig verteilt ist natürlich auch die Bevölkerung des Landes. Während in den eben genannten unfruchtbaren Gebieten relativ wenige Menschen leben können, weil Arbeit und Essen fehlen, ist die Bevölkerungsdichte in den ertragreichen Gegenden klarer Weise umso größer. Hier ist laut Statistik von einer Summe von 1000 Einwohnern pro Quadratkilometer die Rede, das heißt es kann schon einmal etwas enger werden. Insgesamt leben im Land der Pharaonen rund 78 Millionen Menschen.

Klima

Jedes kleine Kind weiß bereits, dass es in Ägypten extrem heiß ist. Jemanden zu finden, der mehr über das Klima des Landes weiß wird jedoch schwierig, da sich im Einzelnen nur wenige Personen damit befassen. Deshalb bekommen Sie an dieser Stelle einen kleinen Einblick in die nicht ausschließlich extrem heißen, sondern auch etwas kühleren Gegenden von Ägypten. Generell gibt es in Ägypten sehr wenige Niederschläge, es treten je nach Jahreszeit sehr unterschiedliche bis starke Schwankungen, was die Temperatur angeht, auf.

Ägypten ist dem heißen Wüstenklima ausgesetzt, das nur im Norden vom Mittelmeer abgemildert wird. Im Sommer weht ein beständiger Wüstenwind aus der Sahara, der Chamsin.

Die Höchstwerte klettern im Juli auf bis zu 42 Grad, allerdings trägt die geringe Luftfeuchtigkeit von nur 30 Prozent dazu bei, dass die Hitze besser erträglich wird. Wenn bei uns Winter ist, also im Januar beispielsweise, können sich die Ägypter tagsüber auf Werte zwischen 20 und 30 Grad freuen. Allerdings sinken die Temperaturen auch nachts deutlich. Besonders kalt ist es in Ägypten übrigens im Sinai-Gebirge. Hier sind in kalten Winternächten sogar Temperaturen um den Gefrierpunkt möglich, im Sommer gibt es aufgrund der Höhe bis zu 30 Grad. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 30 oder 40 Prozent.

Klima-Werte für Kairo 25 m über NN
Temperaturen Januar 13 °C
Temperaturen Juli 28 °C
Jährlicher Niederschlag 28 mm

Klima in den Küstengegenden Ägyptens

Milde Winter mit Werten nicht unter 20 Grad findet man dagegen an den Küstenstreifen am Roten Meer. Die Sommer sind hier sehr heiß bei 38 bis 40 Grad. Niederschläge kommen nur 3 Tage im Jahr maximal vor. Weiter mit dem oberen Niltal, das sowohl von Wüsten als auch von Oasen geprägt ist. Heißt im Klartext: Werte von 5 Grad in der Nacht wechseln sich mit Temperaturen um bis zu 22 Grad am Tag im Winter und über 50 Grad am Tag bei Hitzewellen ab. Ähnliche Temperaturen gibt es auch an der Mittelmeerküste und dem unteren Niltal. Was an der Mittelmeerküste jedoch auffällt: hier sind die Niederschläge weitaus häufiger. Bis zu 30 Regentage pro Jahr sind keine Seltenheit.

Viele Busse, Shoppingcenter, Restaurants etc. sind jedoch so herunter gekühlt, dass man sich hier kurz ausruhen und aklimatisieren kann.

Fauna

Ein Besuch in Ägypten lohnt sich nicht nur für Sonnenanbeter, Kulturbegeisterte oder die klassische Forschernatur. Auch wer sich für Tiere interessiert ist in dem Land genau richtig. Zwar ist die Artenvielfalt aufgrund des Klimas im Vergleich zu anderen Gebieten der Erde relativ gering. Die wenigen Tiere aber, die in Ägypten zu finden sind, haben es in sich.

Im Nildelta beispielsweise finden sich, ähnlich wie auch in den Bergen Ägyptens, der Wüstenfuchs, das Wildschwein, der Steinbock oder auch die Wildkatze.

In den trockenen Bereichen, also den Wüsten, können sie dagegen Skorpione, Schlangen, Echsen und andere Reptilien beobachten. Auch Gazellen und Mäuse sind bei genauem Hinsehen zu enttarnen. Haus- und Nutztiere sind vor allem in der Nähe von Siedlungen oder bewohnten Gebieten zu finden. Dazu zählen Schafe, Ziegen, Esel und auch Kamele. Die früher in Ägypten häufig anzutreffenden Nilpferde gibt es übrigens mittlerweile kaum noch in freier Wildbahn.

Sie sind höchstens noch im Zoo zu betrachten. Leider wissen wir aber mittlerweile, dass Zoos weder zum Arterhalt beitragen noch für die derzeit lebenden Tiere artgerecht sind. Zoos sollte man deshalb – egal in welchem Land, meiden. Stattdessen können sich Hobbybiologen auf hunderte von verschiedenen Fischen und anderen Wasserbewohnern freuen. Und wer seinen Blick etwas nach oben richtet, der kann auch verschiedene Vögel beobachten.

Denn Ägypten ist nicht nur für seine Unterwasserbewohner bekannt, sondern auch für die „Flugtiere“ in der Luft. Neben Greifvögeln wie Alder oder Greif gibt es auch Kraniche, Pelikane und Flamingos. Auch unsere heimischen Zugvögel starten regelmäßig im Winter ab in den Süden, nämlich nach Ägypten und Co. Aber keine Angst: im Frühjahr kommen unsere gefiederten Freunde wieder aus dem Pyramidenland zurück – zumindest für ein halbes Jahr, bevor die Reise erneut startet.

Weitere Tierarten:

  • Artenreiche Vogelwelt
  • Fischreichtum
  • Silberreiher
  • Schleichkatzen
  • Ibbisse
  • Gazellen
  • Hyänen
  • Schakale
  • Viele Nagertiere
  • Insekten
  • Skorpione

Viehwirtschaft:

  • Milchvieh
  • Wasserbüffel
  • Fischfang, Fischzucht
Kamele in Ägypten
Kamele in Ägypten

Bodenschätze

Ägypten ist nicht nur ein mächtiges, sondern auch ein reiches Land. Zumindest wenn es um die Bodenschätze geht. Diese gibt es vor allem in Form von Erdöl in großen Mengen. Gefördert wird das schwarze Gold, wie es dort auch bezeichnet wird, unter anderem auf der Halbinsel Sinai und im Golf von Sues. Auch die Salzgewinnung sowie die Gewinnung von Eisenerz, Manganerz und zahlreicher weiterer Materialien wie Schwefel oder Uranerz trägt zu einem guten und erfolgreichen Export-Handel bei.

Dagegen wird das ebenfalls reichlich vorhandene und seit Mitte der 70ern geförderte Erdgas vor allem in Ägypten selbst verwendet. Nicht nur zum Heizen dient das Gas, auch für die Düngung und die Produktion von Düngemitteln ist es von Nöten. Strom kommt in Ägypten neben Kernkraftwerken auch durch Wasserkraftwerke, um genau zu sein machen sie einen 15 Prozent-Anteil der Stromproduktion aus. Eine Schwerindustrie mit Stahl-, Eisen- und Aluminiumproduktion wurde aufgebaut.

Weitere Bodenschätze:

  • Erdölfelder
  • Erdgas
  • Mangan und Erze
  • Kohle
  • Phosphate
  • Salz

Der Assuan Staudamm deckt mehr als die Hälfte des Bedarfes an der Elektrizität des Landes.

Exportgüter aus Ägypten

Exportiert wird, wie bereits beschrieben, eine ganze Menge. Jährlich verlassen Güter im Wert von mehr als 10 Milliarden Doller das Land. Dazu zählen vor allem Brennstoffe, aber auch Öle oder chemische Erzeugnisse und nicht zuletzt Nahrungsmittel. Beliefert werden Länder wie Deutschland, USA, Italien, Spanien, Korea oder Frankreich sowie die Niederlande oder Saudi-Arabien. Es gibt nur ein Problem: die Waren, die jährlich importiert werden nach Ägypten haben einen Wert von rund 20 Milliarden US-Dollar.

Kein Wunder also, dass die Einfuhren nicht mehr durch den Export finanziert werden können. Importiert werden Nahrungsmittel, Maschinen, Rohstoffe und vorgefertigte Produkte aus China, USA, Deutschland, Italien und Frankreich. Die angegebenen Umschlagszahlen beziehen sich auf Statistiken aus dem Jahr 2004.

Mehr als die Hälfte der Exporteinnahmen des Landes stammen aus Erdölerträgen, gewonnen auf der Halbinsel Sinai und dem Gof von Suez.

Der Suezkanal

Der Suezkanal ist der wichtigste Kanal überhaupt für die Ägypter. Er ist knapp 200 Kilometer lang und verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer und bildet gleichzeitig nicht nur eine wichtige Route, sondern auch einen kurzen Wasserweg zwischen Asien und Europa. Gebe es den Suezkanal nicht, so müssten die Handelstreibenden mit ihren Schiffen einen Umweg über Afrika schippern, was nicht nur teurer, sondern auch viel komplizierter und zeitaufwändiger wäre. Seinen Namen bekam der Suezkanal von der Stadt Suez – hier endet der lange Schlauch, der in der Stadt Port Said im Mittelmeer beginnt.

Der Suezkanal verkürzte den Seeweg nach Indien um 10.000 km.

Der Suezkanal ist so etwas wie die „größte Einbahnstraße der Welt“. Denn er darf nur von einer Seite aus befahren werden. Würde es mehrere Fahrrinnen geben, so würde es schlicht und einfach zu eng. Die geringste Breite liegt bei gerade einmal 300 Metern an der Oberfläche und nicht einmal 200 Metern auf dem Grund. Bis zu 15.000 Schiffe können pro Jahr den Kanal passieren, möglich macht das eine Art Wartebereich, der im Suezkanal integriert ist. Hier können sich die Schiffe kreuzen.

Um durch den Suezkanal zu gelangen brauchen mehrere Schiffe, die hintereinander fahren zwischen 10 und 15 Stunden. Aber nicht nur Handelsschiffe sind hier unterwegs, auch Personen werden befördert. Wer sich einen Urlaub vom Feinsten gönnen möchte, der kann eine der bekanntesten und beliebtesten Kreuzfahrten schlechthin machen. Allerdings muss man dafür ganz schön tief in den Geldbeutel fassen – bis zu 100.000 Euro kann eine solche, mehrwöchige, Kreuzfahrt kosten. Trotzdem zieht es immer mehr Menschen in den Suezkanal und diesen Teil Ägyptens.

Gebaut wurde der Kanal von 1859 bis 1869.

Ägypten von oben bei Nacht de.depositphotos.com
Ägypten von oben bei Nacht de.depositphotos.com

Der Nil

Der Nil ist die Lebensader des Landes. Der Fluss legt seinen fruchtbaren Schlamm im Tal ab und sorgt für die Ernährung eines der ältesten Zivilisation auf der Erde. Er dient der Bewässerung des Landes und ist fast durchgehend schiffbar. Heute ist er zusätzlich ein beliebtes Reiseziel für Nilkreuzfahrten.

Bevölkerung

  • Der größte Teil der Bevölkerung lebt in einer weitestgehend homogenen Gruppe voon Ägyptern im Niltal.
  • Gruppen berberischen und arabischen Ursprunges leben an der Küste des roten Meeres und in der westlichen Wüste.
  • Im Süden gibt es eine kleine nubische Minderheit.
  • In der arabischen Wüste leben noramadische hamitische Bejas.

In den Städten wohnt man in modernen Bauten, auf dem Land jedoch noch in Ziegel – und Betonhäusern.

Über 90% der Ägypter leben in der Nähe des Nils

Wie jedes Land gibt es auch in Ägypten einige Bereiche, die der Bevölkerung und Regierung Probleme bereiten. Dazu gehören in erster Linie die Kinder und ihre Bildung. Viele der kleinen Ägypter können nicht lesen und schreiben: sie sind Analphabeten. Und dabei kann man es ihnen auch nicht übel nehmen, ganz im Gegenteil. Sie würden gerne in die Schule gehen, haben aber keine Möglichkeit dazu den Unterricht zu besuchen. Stattdessen müssen sie auf den Feldern arbeiten oder andere Dienste erfüllen.

Die bei uns verbotene Kinderarbeit behält in Ägypten nämlich nach wie vor noch die Oberhand. Laut einer Studie, die vor kurzem veröffentlicht wurde, handelt es sich bei einem Drittel der Ägypter um Analphabeten. Kein Wunder: die Kinder können entweder gar nicht zur Schule gehen, weil ihnen die Eltern dazu gar keine Chance lassen oder sie müssen arbeiten, weil die Familie so arm ist, dass auch die Kinder Geld auftreiben müssen. Positiverweise sieht es aber nicht im ganzen Land so schlecht aus, es gibt auch Projekte mit denen Kinder so gut es geht unterrichtet und erzogen werden.

Seit mittlerweile zwanzig Jahren beispielsweise sorgt dafür die Sekem-Farm. Hier können die Kinder zwar arbeiten und bekommen dafür etwas Geld mit dem sie und ihre Familie leben können, allerdings werden die Kinder nicht als regelrechte Schichtarbeiter missbraucht. Und: sie dürfen auch nebenbei zur Schule gehen. Dort lernen sie neben dem Schreiben und Lesen sogar noch das Rechnen oder erfahren im Schulfach „Geographie“ alles Wichtige über ihr Land und den Rest der Welt.

Um das Umweltbewusstsein der Kinder zu fördern und ihnen mehr Verständnis für die Natur zu geben stehen auch Naturwissenschaften auf dem Tagesplan. Wichtig sind aber auch die Bewegung und das Musikgefühl der Kinder, deshalb gibt es auch regelmäßig Tanzstunden und rhythmische Übungen. Auch die Phantasie der Kleinen zu fördern erscheint den Lehrern hier besonders wichtig. Malen und Werken sind also auch entscheidende Lehrbereiche. Später haben die Kinder dann übrigens die Chance einen Abschluss zu machen und haben so bessere Möglichkeiten einen hochwertigeren Job zu finden.

Beduine in Ägypten
Beduine in Ägypten

Bevölkerungentwicklung

Experten sprechen von einer regelrechten Explosion wenn es um die Bevölkerungszahlen der letzten Jahre in Ägypten geht. Pro Jahr erhöht sich die Zahl der Ägypter um etwa zwei Prozent. Angefangen im antiken Ägypten, wo etwa vier Millionen Menschen lebten bis hin zu heute. Aber gehen wir darauf etwas näher ein: Während zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur 2,5 Millionen Menschen im Land der Pharaonen lebten, so waren es einhundert Jahre später schon zehnmal so viele.

In einer Statistik vom Jahr 2000 wurden fast 68 Millionen Menschen gezählt. Die Zahl der Ägypter ist also erneut deutlich angestiegen. Die meisten davon wohnen in Kairo. Die Stadt bietet etwa acht Millionen Menschen ein Zuhause. Zweitgrößte Stadt ist Alexandria mit vier Millionen Einwohnern, dahinter folgen Giseh, Sues, Luxor und kleinere Städte.

Touristen und Einheimische in Ägypten

Touristen und Einheimische
Touristen und Einheimische

Vor allem Touristen-Orte ziehen nicht nur viele Urlauber, sondern auch die einheimischen Menschen an, da hier leichter Arbeit zu finden ist. Es ist somit kein Zufall, dass fast 50 Prozent der Ägypter in der Stadt lebt. Nahezu ganz Ägypten ist ägyptisch. Wie man diesen Satz verstehen darf? Ganz einfach. 97 Prozent der Menschen, die in Ägypten leben, sind auch wirklich Ägypter. Ansonsten handelt es sich um Nubier oder arabisch sprechende Nomaden sowie ein paar einzelne Berberstämme in der libyschen Wüste.

Gesprochen wird in der Regel arabisch, das ist auch die Amtssprache, also die offizielle Sprache. Auf der Straße hören Sie allerdings, natürlich nur wenn Sie sich mit der Sprache Ägyptens näher beschäftigt haben, eine Mischung aus dialekthaltigem ägyptisch und ägyptisch-arabischem Sprachmischmach.

Gleichberechtigung

Vor dem Gesetz sind alle gleich. Das gilt in Deutschland als selbstverständlich. Nicht hingegen in Ägypten. Hier gibt es beispielsweise hinsichtlich der Geschlechter einen deutlichen Unterschied vor dem Gesetz – zumindest in der Praxis. Deshalb werden die Forderungen auf Gleichberechtigung nun immer lauter. Was für den Mann gilt, das soll auch für die Frau bestimmt werden können und umgekehrt, findet Ägyptens Vizepräsidentin Radwan. Trotz der Glaubensrichtlinien im Islam, bei dem Männer generell mehr Rechte besitzen als Frauen, dürfe, so die Forderung der Vizepräsidentin, keine Ungerechtigkeit im Vergleich zwischen Mann und Frau herrschen.

Mehr Rechte für Frauen auch im Beruf

Auch im Beruf müsse es gerechter zugehen fordert derweil Amal Suleiman in einem Zeitungsbericht. Sie möchte Zivilstandesbeamtin werden, was in Ägypten und überall dort, wo der Islam stark verbreitet ist, eigentlich nur der Männerwelt vorbehalten ist. Angeblich, so heißt es als Argument der Befürworter dieser Regelung, schreibt das der Koran vor.

Weil die eben bereits beschriebene Amal Suleiman aber nicht zurückschreckte und eine Bewerbung als Zivilbeamte verschickte, kam es zu gewaltigen Diskussionen und das obwohl die junge Frau sehr gute Bildung besitzt und studiert hat. Kurioserweise war es im alten Ägypten, was man eigentlich gar nicht vermuten würde, anders. Damals, so heißt es in den Geschichtsbüchern, hätten sich zwar Kinder den Männern untergeordnet.

Frauen hingegen hatten erstaunlich viele Rechte. Unter anderem durften sie sich scheiden lassen oder über die eigenen finanziellen Mittel selbst bestimmen. Alles was mit dem heimischen Haus und Hof zu tun hatte fiel unter die Gewalt und Zuständigkeit der Frauen. Im Laufe der Zeit, also vor allem in der Neuzeit, änderte sich dieser Status der Frau allmählich wieder, doch wie wir alle wissen, werden Frauen selbst in modernen Ländern heute noch sehr oft benachteiligt.

Frauen in Ägypten
Frauen in Ägypten

Helle Haut als Statussymbol in Ägypten

Wer sich schon einmal näher mit dem ägyptischen Klima beschäftigt hat weiß, dass es dort kein Problem für alle diejenigen gibt, die sich gerne einmal sonnen und bräunen wollen. Dennoch sind die Ägypter selbst gar nicht so sehr gebräunt, wenn man sie einmal näher betrachtet. Das liegt allerdings nicht am Wetter, sondern an den Menschen. Statt braun zu werden bevorzugen sie es, eine helle Haut zu haben. Viele helfen dabei sogar etwas nach. Denn weiß ist in. Nicht nur in dieser Saison, sondern immer. Mehr und mehr Frauen, ganz egal welchen Alters oder welcher sozialer Schicht, stehen auf helle Haut. Für sie ist das ein Schönheits- und zugleich ein Statussymbol.

Mehrmals täglich greifen Frauen in Ägypten deshalb zur Gesichtscreme und versuchen so ihr Gesicht heller zu gestalten. Damit, so eine Ägypterin im Interview, fühle man sich als Ägypterin nicht nur wohler, man kann auch Streifen im Gesicht besser verstecken. Diese Streifen entstehen durch die Tatsache, dass Frauen in Ägypten ein Kopftuch tragen. Eine derartige Bleichcreme kostet pro Monat außerdem kaum mehr als einen Euro, das können sich selbst in Ägypten nahezu alle Schichten leisten. Inzwischen wird aber auch schon in der Werbung über ein „besseres Leben“ durch besonders weiße Hautfarbe gesprochen.

Deshalb steigt auch der Umsatz in den Apotheken, die professionelle Cremes sogar für hunderte von Euro verkaufen, merklich an. Auch bei den ägyptischen Männern kommt die helle Hautfarbe oft deutlich besser an, wie viele Frauen glauben. Selbst bei schwachem Selbstbewusstsein sind Bleichcremes ein willkommener Helfer in Sachen sicherem Auftreten.

Landwirtschaft

Ägyptens Bauern stehen unter Druck. In gewisser Weise stehen die Bauer jeden Landes unter Druck, da die Erzeugnisse und Ernten witterungsbedingt oft schlechter ausfallen und die viele Arbeit der Dienstleistenden nur selten in genügendem Maße belohnt wird. In Ägypten kommt aber zu diesen Faktor noch ein weiteres Problem hinzu: die Bevölkerung wächst immer weiter und sorgt somit für zusätzliche Spannungen und Zeit- sowie Arbeitsdruck.

Kein Wunder also, dass Hirse, Kohl und so weiter, die für Ägypten eigentlich typisch sind, nicht mehr soviel angebaut werden. Es ist wichtiger geworden, möglichst viele Nahrungsmittel aus dem Ausland nach Ägypten zu holen, um die hungrigen Münder im Land zu füttern. Wie es in einem Bericht heißt steige die Importmenge immer mehr an. So wurden zum Beispiel im Jahr 1980 mehr als fünf Millionen Tonnen Weizen „bestellt“, da in Ägypten gar nicht mehr soviel angebaut werden kann wie benötigt wird.

Tendenz steigend. Denn: Ägyptens landwirtschaftliche Nutzflächen sind knapp, die Maschinen der Bauern veraltet und das Klima zudem ungünstig. Schließlich sind die Temperaturen einfach zu hoch, die Luft zu trocken und eine Bewässerungsanlage macht aufgrund der wenigen Wasserquellen kaum bis überhaupt keinen Sinn.

Anbau auf landwirtschaftlichen Nutzflächen:

  • Zuckerrohr
  • Baumwolle
  • Hirse
  • Datteln
  • Mais
  • Reis
  • Weizen
  • Saubohnen
  • Citrusfrüchte
  • Obst

Wichtig für die Landwirtschaft ist:

  • Der Nil
  • Der Suezkanal
  • Der Assuan Staudamm

Gibt es auch fruchtbare Fläche in Ägypten?

Fruchtbarster Teil Ägyptens ist der Bereich um den Nil, aber auch hier ist aufgrund von zurückgehenden Pegeln immer weniger Bodenattraktivität vorhanden. Nicht viel besser sieht es bei der Haltung von Nutztieren aus. Schafe, Ziegen und Co. können oft nicht gefüttert werden und sind so auch nicht in ausreichender Zahl vorhanden, sodass die Bevölkerung von den tierischen Produkten leben könnte. Mittlerweile ist aber auch weltweit bekannt, dass Nutztierhaltung sich nicht lohnt, da man mit dem Futter, was man an Nutztiere verfüttert auch Menschen direkt und viel effizienter ernähren könnte.

Politik

Pharaonen gibt es in Ägypten schon seit ewigen Zeiten nicht mehr, das Land ist eine Republik und wird seit der 1971 geschriebenen und 2005 geänderten Verfassung von einem Präsidenten regiert. Aktuell heißt dieser Mann Abd al-Fattah Said Husain Chalil as-Sisi. Sein Name ist nicht selten in den Medien zu hören, sodass man alleine dadurch schon feststellen kann welch wichtiger und mächtiger Mann sich hinter Sisi verbirgt. Schon seit 8. Juni 2014 hat er sein Amt inne.

Ägypten ist seit 1971 eine Einparteien-Republik.

2014 wurde Sisi gewählt worden. Eine Präsidentschaftswahl funktioniert in Ägypten ganz einfach: Das Parlament bestimmt einen Kandidaten (dazu ist eine Mehrheit von zwei Drittel nötig) und dieser wird dann vom Volk gewählt. Künftig wird das Wahlsystem nach Wunsch von Mubarak aber etwas anders aussehen. Geplant sind freie Wahlen, sodass das Volk aus mehreren verschiedenen Kandidaten den Präsidenten wählen kann, der im Anschluss den Ministerpräsidenten sowie die Kabinettsmitglieder und Gouverneure ernennt. Die Präsidenten-Amtszeit dauert sechs Jahre, er ist währenddessen der wichtigste Mann im Staat und hat zugleich den Oberbefehl über das Heer.

Dass Abd al-Fattah Said Husain Chalil as-Sisi schon länger Präsident Ägyptens ist, muss nicht automatisch heißen, dass es alles demokratisch zugeht. 2013 kam er mit einem gewaltsamen Staatsstreich mithilfe des Militärs an die Macht.

Normaler Weise würde der Präsident gewählt. Im Parlament sitzen übrigens mehr als 450 Mitglieder des so genannten „Rat des Volkes“. Abgesehen von zehn Politikern, die das Staatsoberhaupt ernennen darf, werden die anderen gewählt. Außerdem gibt es die Schura mit über 200 Mitgliedern. Auch hier wird Politik gemacht.

Außenpolitik

Seit Ende der 80er Jahre hat Ägypten außenpolitisch gesehen eine wichtige Position inne, denn seit dieser Zeit gehört das Land zu den wichtigsten Verbündeten der Vereinigten Staaten außerhalb der NATO. Somit arbeiten Ägypten und die USA auch eng auf militärischem Wege zusammen. Leider nehmen andere Länder dabei nur selten Einfluss auf das Land Ägypten selbst, wo es noch zahlreiche Regelungen von früher gibt, die den Menschenrechtlern überhaupt nicht gefallen dürften.

Denn wie es in Medienberichten heißt, werden in Ägypten immer noch Menschen schlecht behandelt und sogar gefoltert. Nicht selten werden Menschen misshandelt durch Elektroschocks, Schläge oder Aufhängen an verschiedenen Körperteilen eingeschüchtert oder Gefangene sexuell missbraucht. Wer sich gegen diese mehr als zweifelhaften Methoden auflehnte wurde selbst oft hart bestraft. Immer mehr Menschenrechtsorganisationen versuchen gegen Ägyptens Handhabungen mit Sträflingen und anderen Menschen vorzugehen – bislang größtenteils aber ohne richtigen Erfolg. Teilweise benutzen laut Internetberichten aber auch andere Länder, wie die USA, das Land Ägypten, um vom CIA entführte Personen dort „zwischen zu lagern“, dafür gibt es jedoch keine eindeutigen Beweise.

Generell muss die ägyptische Politik gegenüber anderen Ländern jedoch einen „freundlichen“ bis „wohl gesonnenen“ Eindruck machen. Denn das Land ist abhängig vom Import von Produkten anderer Länder ins Landesinnere von Ägypten. Vor allem hinsichtlich der Nahrungsmittel herrscht ein enormer Mangel im Land er Pyramiden vor, da die Bevölkerung immer weiter steigt und die Menschen sonst nicht satt werden. Die heimische Landwirtschaft ist zu schwach. Nicht auszudenken, wenn Ägypten boykottiert werden würde. Das wäre ebenso schlimm, wie die Beeinträchtigung oder ein Stopp des Exports. Ägypten ist unter anderem Weltmarktführer von Kristallschmuck und Kristallfiguren.

Ägypten goes Österreich

Österreich ist bei der Suche nach einem Partner fündig geworden. Nein, nicht etwa bei den Nachbarländern Deutschland oder Schweiz. Der Kooperationspartner kommt von etwas weiter her: aus Ägypten. Denn kein geringeres Land als das Land der Pyramiden wird in Zukunft mit Österreich zusammenarbeiten. Die Pläne für die Kooperation beziehen sich in erster Linie auf den Straßenbau, auf die Schienennetze und die Häfen. Dadurch versprechen sich beide Länder eine bessere Infrastruktur.

Dass es beide Länder ernst meinen hat man spätestens bei einem Treffen gemerkt das vor kurzem in Wien stattgefunden hat. Während österreichische Bauunternehmer schon jetzt auf Millionaufträge hoffen, hofft man in Ägypten sobald wie möglich auf eine verbesserte Gleisstruktur. Das ägyptische Schienennetz ist schließlich vollkommen veraltet – kein Wunder, denn es gehört zu den ältesten Schienennetzen überhaupt. Den Entschluss, das ägyptische Schienennetz zu erneuern, fasste die Regierung nachdem es bereits mehrfach schlimmere Zugunglücke mit höheren Sachschäden mit Personenschäden gegeben hatte.

Österreich, so heißt es, habe die nötige Erfahrung für diese und weitere Herausforderungen. Gesagt getan. Diverse Firmen und namhafte Bauunternehmer aus der Alpenrepublik haben bereits Angebote nach Ägypten gesandt und hoffen nun auf Aufträge. Insgesamt sollen Ausschreibungen von Arbeiten im Wert von bis zu 80 Millionen Euro gemacht worden sein, wie Medien melden. Dazu kommt, dass bei erfolgreicher und kompetenter Ausführung der Aufträge möglicherweise noch Folgeaufträge für die österreichischen Unternehmen möglich wären. Das heißt, dass bei der österreichisch-ägyptischen Zusammenarbeit noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist. Im Gegenteil: die Freundschaft beider Länder soll auch auf kultureller Ebene noch verstärkt werden.

Armut in Ägypten

Arm, ärmer – Ägypten. Obwohl das Land selbst eigentlich nicht gerade zu den ärmsten Ländern gehört und sich wirtschaftlich in den vergangenen Jahren zumindest wieder einigermaßen erholt hat, werden die Menschen in Ägypten zunehmend ärmer. Das hat auch die Zeitung „Junge Welt“ in einem ihrer Berichte jetzt thematisiert. Zu lesen ist darin, dass in den Jahren zwischen 2000 und 2005 die Zahl der Ärmsten von knapp 17 auf immerhin 20 Prozent angestiegen ist.

Und das obwohl das Land 2007 bereits zum dritten Mal hintereinander ein Wirtschaftswachstum erzielen konnte. Wie Experten herausgefunden haben ist die Zahl der Armen allerdings noch größer als im Jahr 1952 – und dass es sich dabei um einen mehr als deutlichen Rückschritt handelt ist ebenso wenig überraschend wie beruhigend. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Unruhen im Landesinneren von Ägypten immer mehr zunehmen.

Gewalttaten in Ägypten

Neben Streiks und anderen friedlichen Demonstrationen nimmt auch die Zahl der Gewalttaten stetig zu. Von der Arbeitslosenquote ganz zu schweigen. Gestreikt wurde in letzter Zeit unter anderem von Ärzten, Fahrern der öffentlichen Verkehrsmittel, im Bau sowie in Lebensmittelbereichen. Auch die Universitätsangestellten haben schon eine Streikaktion in Aussicht gestellt. Unterdessen gibt es von der Regierung zu den sozialen Konflikten und den zunehmenden Armutszahlen noch keine offizielle Stellungnahme oder einen Lösungsvorschlag für die Zukunft.

Eine Handlungsweise, die nicht nur Menschenrechtler auf die Barrikaden treiben wird. Riesiges Problem, das weiterhin besteht, ist auch der immer noch steigende Trend in Sachen Bevölkerungsentwicklung. Pro Jahr steigt die Zahl der ägyptischen Einwohner durchschnittliche um zwei Prozent – eine enorme Zahl bei so vielen bereits bestehenden Nöten.

Literatur

In vielen Urlaubsländern gibt es an Kiosken oder im Zeitschriftenfachgeschäft nicht nur eine ganze Menge einheimischer Literatur, sondern auch – in erster Linie für Touristen – Hefte, Bücher, Zeitschriften und Lektüren aus dem Ausland. Wer als Deutscher jedoch in Kairo und Co. seinen Urlaub verbringt, der muss sich wohl künftig verstärkt über Internet oder andere Medien informieren.

Denn deutsche Zeitungen sind in Ägypten inzwischen Mangelware. Das liegt jedoch nicht daran, dass sie dort nicht gelesen würden – sie sind verboten worden. Grund ist der Karikaturenstreit, der erst vor wenigen Jahren wieder von neuem entbrannt ist. Im Einzelnen geht es dabei um die erneute Publizierung der schon seit langem sehr umstrittenen Mohammed-Karikaturen. Weil sie ausgerechnet in einer westlichen Zeitung zu lesen war, wurden jetzt sämtliche Zeitungen aus dem Westen aus dem Handel genommen.

Dazu zählen „Die Welt“, „Die Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Wall Street Journal“ und „Observer“. Sie hatten die Zeichnungen bewusst noch einmal abgebildet, um damit gegen die Mordpläne, die gegenüber dem zuständigen Karikaturisten angekündigt wurden, vorzugehen. Dies hatte zur Folge, dass unter anderem der dänische Botschafter (vor allem in Dänemarks Zeitschriften war die Karikatur mehrfach zu sehen) in Ägypten antreten und versprechen musste, sich einzusetzen, dass die Zeichnungen nicht mehr gedruckt werden.

Verschiedene Verlage, darunter auch deutsche Häuser, prüfen derzeit noch ihre Möglichkeiten, um gegen Forderungen und Verbote wie diese vorzugehen, wie es in einem Medienberichten jetzt hieß. Wie die weitere Entwicklung hinsichtlich der Mohammed-Karikaturen aussieht bleibt abzuwarten. Die Zeichnungen zeigen den Propheten mit einer gezündeten Bombe statt einem Turban auf dem Kopf und haben schon für einigen Zündstoff gesorgt. Das sich deutsche Zeitungen hier nicht erpressen lassen, ist besonders für die Meinungsfreiheit wichtig und ausschlaggebend.

Religionen

Religionsfreiheit ist selbstverständlich? In Ägypten nicht. Zwar ist sie teil des Gesetzes, da sie in der Verfassung enthalten ist. Allerdings sieht die Praxis oft anders aus, hier ist die Religionsfreiheit deutlich eingeschränkt, was alleine an den Ausweisen der Bürger sichtbar wird. Hier kann lediglich ein Kreuzchen bei drei zur Auswahl stehenden Religionen gemacht werden: Islam, Christentum oder Judentum. Wer anders gläubig ist muss entweder lügen oder bekommt eben keinen Ausweis.

90 % der Bevölkerung gehört dem Islam an.

In diesem Fall sind die Rechte dieses Bürgers jedoch deutlich eingeschränkt. Es geht aber sogar noch schlimmer. Möchte beispielsweise ein Moslem dem Christentum beitreten oder ähnliches, so soll er zum Tode verurteilt werden wenn es nach der Politik geht. Eine höchst umstrittene Einstellung in der ganzen Welt. Zur religiösen Aufteilung: etwa 85 Prozent der Ägypter sind Muslime, weniger als 15 Prozent der Gesamtbevölkerung sind immerhin noch Christen. Früher hatten die Christen zwar die Oberhand – das änderte sich durch den „Siegeszug des Islams“ im siebten Jahrhundert allerdings schnell wieder.

Christen leben heute vor allem in kleineren Dörfern, während die Großstädte und urbanen Gebiete Ägyptens in erster Linie Muslime beherbergen. Am geringsten ist dagegen die Zahl der Juden in Ägypten. Kaum mehr als eintausend Juden leben dort mittlerweile noch, sie bilden damit eine überaus kleine Minderheit, die immerhin seit dem Friedensvertrag im Jahre 1979 auch mehr religiöse Rechte hat. Im Jahre 1948 waren es noch knapp 100.000 Juden, die Zahl hat während der vergangenen Jahrzehnte enorm abgenommen.

Außerdem leben in Ägypten noch rund 2.000 Bahai. Sie gehören zu den vorhin bereits erwähnten Gläubigen, die zu ihrer Religion stehen und darum auch keine Ausweise bekommen können.

Moschee in Ägypten
Moschee in Ägypten

Militär

Wer über das Militär Ägyptens spricht, der sollte sich bewusst sein, dass dieses keineswegs unterschätzt werden darf. Laut offiziellen Angaben wird vom Staatshaushalt ein finanzieller Anteil von immerhin neun Prozent für den Krieg und das Militär ausgegeben. Ein sehr hoher Wert, wenn man allein das Gesundheitswesen Ägyptens und die Ausgaben dafür näher beleuchtet. Schließlich schlägt es gerade einmal mit äußerst schwachen drei Prozent zu Buche. Ägyptens Militär ist somit – das muss nicht verwundern – die stärkste Streitkraft auf dem afrikanischen Kontinent.

Oberster Befehlshaber über die Soldaten ist das Staatsoberhaupt, es ist somit auch Oberkommandant und hat den höchst möglichen Rang inne. Die Streitkräfte gliedern sich insgesamt in vier Bereiche. Neben dem modernen Luftverteidigungskommando gibt es auch noch klassische Zweige wie Luftwaffe, Armee oder auch Marine. Wie in vielen anderen Ländern gibt es auch in Ägypten eine Wehrpflicht, sie dauert hier drei Jahre lang und beginnt mit dem achtzehnten Lebensjahr.

Allerdings muss längst nicht jeder zum Militär, wegen des großen Bevölkerungswachstums kommen nur die besten zum Zug, können dafür aber einen gewaltigen Aufstieg in der ägyptischen Militärlaufbahn erreichen. Auch das Innenministerium hat zusätzlich noch eine Viertelmillion an Streitkräften, die die innere Sicherheit gewährleisten sollen. Das Militär wird im Inneren nur im Notfall als Ergänzung verwendet und hat ansonsten für die Außenpolitik zur Verfügung zu stehen.

Berühmte Personen aus dem Militärbereich waren Abd al-Hakim Amr, Muhammad Ali Pascha, Evelyn Wood oder auch Edmund Barttelot. Das Militärbudget liegt übrigens bei rund 2 Milliarden US-Dollar, rund 350.000 Soldaten gibt es in Ägypten.

Arbeit

Was macht ein Chinese in Ägypten? Die Lösung lautet: Arbeiten. Denn in letzter Zeit fällt immer mehr auf, dass die Zahl der Chinesen, die in Ägypten arbeiten, deutlich zunimmt. Einige haben sogar ein eigenes Geschäft gegründet und sich damit selbständig gemacht, wie es in Medienberichten heißt. Problem dabei ist jedoch der enorme politische und bürokratische Aufwand, den die Ausländer zu bewältigen haben.

Und doch verschlägt es viele Chinesen nach Ägypten. Offiziell spricht die chinesische Botschaft in Kairo von 10.000 Chinesen, die im Land der Pyramiden leben und arbeiten. Wobei angemerkt werden muss, dass bei dieser Zahl noch nicht einmal die Schwarzarbeiter berücksichtigt werden konnten. Selbstverständlich siedeln sich die Neuankömmlinge in erster Linie dort an, wo die Wirtschaft blüht und es sich am besten lebt. Das heißt: im Bereich des Nils oder am Sueskanal. Letzterer ist ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt der gerade für chinesische Restaurants oder auf dem Dienstleistungssektor für leicht verdientes Geld sorgt.

Rund 40 Prozent der Menschen, die in Ägypten leben hält sich in den Städten wie Kairo oder Alexandria auf, der Rest wohnt auf dem Land, wo die Berufs- und Lebensschancen deutlich schlechter aussehen. Die Bevölkerung Ägyptens wächst übrigens rasend schnell. Pro Jahr ist ein Anstieg von rund 2 Prozent zu verzeichnen.

Während um 1800 nur 2,5 Millionen Einwohner gezählt wurden, gab es 200 Jahre später schon fast 68 Millionen Menschen in Ägypten – Tendenz weiter steigend. Aber obwohl die Anzahl an Chinesen deutlich angestiegen ist, machen immer noch 97 % der Bevölkerung die Ägypter selbst aus.

Fußball

Das klassische Fußballland, wie man sich das vorstellt, ist Ägypten freilich nicht. Bis jetzt zumindest. Es könnte sich noch einiges an diesem Image ändern. Möglich gemacht hat dass das Jahr 2009. Denn in diesem Jahr fand die Fifa-U17- sowie die Fifia-U20-Weltmeisterschaft statt. Die Weltmeisterschaften fanden, um genau zu sein, in Nigeria und Ägypten statt und waren ein Sporthöhepunkt. Viele Fussballfans haben ihren Ägypten Urlaub mit einem Besuch im Stadium verbunden.

Während in Nigeria die U-17-Weltmeisterschaft stattfand, war Ägypten Land der U-20-Weltmeisterschaft. Die Endrunde der zuletzt erwähnten Weltmeisterschaft war von Mitte bis Ende Juli 2009 und die der U-17-WM war von 24. Oktober bis Mitte November.

Das größte Stadion Ägyptens ist das „Cairo International Stadium“. Es besteht bereits seit fast 50 Jahren und bietet Platz für mehr als 74.000 Zuschauer. Deshalb bietet es auch Platz für große internationale Fussballspiele. Im Moment wird das Fußballstadion, das eigens 2006 für den Afrika-Cup erneuert wurde, für diverse Spiele genutzt. Wer mit dem Flugzeug nach Kairo kommt ist in knapp 10 Autominuten am Spielort. Vierzehn Kilometer weiter ist bereits der Stadtkern Kairos.

Hinsichtlich der Sitze ist es vergleichbar mit dem Deutschen Olympiastadion in Berlin oder dem Millennium Stadium Cardiff. Das größte Stadion ist jedoch das Camp Nou in Barcelona. Es fasst knapp 99.000 Menschen. So viele Zuschauer wren bei der U-17-WM und der U-20-WM zwar nicht mit dabei sein, doch Nigeria und Ägypten sowie die Fifa luden ein.

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