Der Nil – der längste Strom der Welt bringt das lebenswichtige Wasser in die Wüste
Der Nil ist nicht nur einer der bekanntesten Flüsse, sondern so ganz nebenbei auch noch der längste Fluss der Welt. Seinen Ursprung findet der insgesamt unvorstellbare 6671 Kilometer lange Fluss in den Bergen von Ruanda und in Ägypten mündet er in das Mittelmeer.
Ohne Nil könnten die Menschen in vielen Regionen Ägyptens überhaupt nicht überleben. Der Nil ist untrennbar mit der Geschichte Ägyptens verbunden. Denn die Landwirtschaft und damit eine der wichtigsten Nahrungs- und Einnahmequellen ist auf den Nil angewiesen. Ist der Pegel des Nilwassers nicht hoch genug, so kann es zu teils starken Ernteausfällen oder gar Hungersnöten bei den ärmeren Bevölkerungsteilen kommen.
Aber nicht nur dafür ist der Nil zuständig, sondern auch für die Tier- und Pflanzenwelt Ägyptens. Sie könnte bei weitem nicht so vielfältig sein, wenn der Nil mit seinem Leben spendenden Wasser nicht wäre.
Aber auch für den Tourismus ist der längste Fluss der Erde wichtig. Denn hier können regelmäßig Kreuzfahrten gebucht werden. Sie sind sehr beliebt bei den Urlaubern, da man durch das Durchfahren der Nilgebiete im Grunde ganz Ägypten kennenlernt und von allen Regionen so einen raschen, wenn auch kurzen Überblick erhält. In der Regel starten sie in Kairo und führen bis nach Luxor, es gibt aber auch viele weitere Strecken, die mit Nilkreuzfahrten aufwarten. Zu einem Urlaub in Ägypten gehört für viele eine Fahrt auf dem Nil.
Nicht transportiert werden am Nil allerdings Waren. Generell ist die Bedeutung des Nils in den vergangenen Jahren immer wieder zurückgegangen.
Übrigens: der Nil besteht, wenn man es genau nimmt, aus dem weißen und dem blauen Nil. Letzterer ist allerdings nur eine Art Nebenfluss, die zentrale Ader bildet der weiße Nil.
Wissenswertes rund um den Nil
Der Nil ist die Lebensader Ägyptens. Doch ist er nicht nur für Ägypten von Bedeutung, sondern für alle Länder, die er durchfließt. Er versorgt die ansonsten trockenen Regionen mit Süßwasser, sodass hier seit Jahrtausenden Ackerbau betrieben werden kann.
- Der Nil wird klassisch als der längste Fluss der Erde betrachtet, obwohl er sich den Platz mit dem gleich langen Amazonas teilen muss.
- Das bekannteste Land, das vom Nil durchflossen wird, ist Ägypten. Seinen Ursprung jedoch hat er in den Gebieten Zentral- und Ostafrikas, die besonders niederschlagsreich sind.
- Die Flussoase des unteren Niltals ist bereits aus der Zeit des alten Ägyptens bekannt, wo seit mehreren Jahrtausenden intensive Landwirtschaft betrieben wird.
- Der Nil wird aus zwei Hauptflüssen gespeist, nämlich dem Weißen Nil mit Ursprung in den Bergen Burundis und Ruandas und dem Blauen Nil mit Ursprung im Abessinischen Hochland Äthiopiens.
Der Nil: Ein überlebenswichtiger Bestandteil der Geographie
Der Nil wird aus zwei Flüssen gespeist, die nahe Karthum im Sudan zusammenfließen. Seinen Ursprung nimmt er in dem niederschlagsreichen Hochland Äthiopiens (Blauer Nil) und den Bergen von Ruanda und Burundi (Weißer Nil). Der Wasserstand des Nils ist stark abhängig von den Niederschlägen, weshalb der Assuan-Staudamm errichtet wurde, um die starken Wasserstandschwankungen auszugleichen. Dieser Staudamm wurde 1961 fertiggestellt und befindet sich auf Gebieten des Sudans sowie Ägyptens. Obwohl der Staudamm ursprünglich eine gute Lösung für die Wasserstandschwankungen darzustellen schien, sorgt er dennoch für gravierende ökologische Probleme im Niltal. Dazu zählt beispielsweise die Versalzung des Bodens. Diese Versalzung liegt an der starken Verdunstung des Wassers, das für die Dauerbewässerung der Felder genutzt wird. Auch geht die Bodenfruchtbarkeit zurück, da die Abtragung des Nilschlamms zum Ausbleiben der natürlichen Düngung führt.
Geographische Gegebenheiten
Mit einer Länge von rund 6.700 Kilometern umfasst sein Einzugsbereich rund 2,8 Quadratkilometer. Unterbrochen wird der Nil ausschließlich vom Victoriasee, in den der Blaue und der Weiße Nil münden, bevor sie anschließend in den Nil zusammenfließen. Der Blaue Nil mit Ursprung in Äthiopien ist wasserreicher als der Weiße Nil. Nachdem er die Arabische Wüste durchquert hat, münden seine zwei Mündungsarme im großen Nildelta, das über eine Größe von rund 24.000 Quadratkilometer verfügt.
Ausgeprägte Schwankung des Wasserstandes
Der Nil ist durch seine unterschiedlichen Wasserstände geprägt. Diese Schwankungen entstehen durch die Niederschläge seines Einzugsgebietes. Seinen Tiefstand erlebt der Nil meist zwischen November und April, bevor er in den Sommermonaten über einen hohen Wasserstand verfügt. Der Wasserstand nimmt zu, sobald in Äthiopien der Monsunregen einsetzt. Besonders während dieser Zeit transportiert er große Mengen an fruchtbaren Schlamm aus den Vulkangebieten Äthiopiens.
Besonderheiten
Die Katarakte gelten als eine wichtige Besonderheit des Nils. Dabei handelt es sich um Gebiete mit Stromschnellen, die im südlichen Teil des Flusses gelegen sind. Diese schnelle Strömung hat ihren Ursprung in dem härteren Urgestein der Kontinentalplatten, die an diesen Punkten einen Kontrast zu dem andernfalls weichen Sedimentgestein darstellen.
Der Nil, der auch heute noch eine wichtige Lebensader für Ägypten darstellt, sorgt immer wieder für politische Konflikte zwischen dem Sudan und Ägypten. Das liegt unter anderem an dem bis 1961 errichteten Stausee. Aufgrund der geografischen Gegebenheiten sind beide Länder auf das Nilwasser angewiesen, sodass es in der Vergangenheit zu großen Konflikten zwecks Speicherung und Nutzung des Gewässers kam.
Die Bedeutung des Nils
Die Entstehung und Entwicklung der altägyptischen Hochkultur war stark an den Nil gebunden. Denn während um den Nil herum das Leben gedieh, bestand das restliche Land vorwiegend aus Wüste. Das bedeutete, die Ernteerträge des Landes standen in direkter Korrelation zu den Wassermengen, die der Nil trug. Er stellt außerdem die Hauptverkehrsader Ägyptens dar. Die jährlich stattfindenden Überschwemmungen brachten den fruchtbaren Nilschlamm an Land, sodass er auf den Feldern als Dünger für reichen Ertrag sorgen konnte. So kam es, dass künstliche Kanäle und Becken gebaut wurden, um die Felder künstlich zu bewässern.
Der Nil: Ein spannendes Reiseziel
Der Nil gilt als spannendes Reiseziel für Kultur-, Erlebnis- und Studienreisen. Obwohl er durch den Victoriasee unterbrochen wird, wird er traditionell als der längste Fluss der Welt angesehen. Er durchfließt eine Vielzahl an Ländern, bevor er schließlich in das Mittelmeer mündet.
Deshalb gilt insbesondere die Nil-Rundreise als spannende und erlebnisreiche Reise, auf der viele unterschiedliche Eindrücke gesammelt werden können. Prinzipiell kann der Nil auf unterschiedliche Arten bereist werden. Eine Möglichkeit ist es, mit einem Kleinbus oder einem Geländewagen entlang des Ufers zu fahren und die vielen Städte, die entlang des Flusses gelegen sind, zu besuchen. Die andere Möglichkeit ist eine Kreuzfahrt auf dem Nil. Beides kann zusätzlich mit einem Badeurlaub und der Besichtigung bedeutender Sehenswürdigkeiten verbunden werden.
Die Kreuzfahrt auf dem Nil verfügt über einen besonderen Charme. Auf diese Weise kann nicht nur der Nil als Lebensader Ägyptens genossen werden, sondern die wichtigsten Städte und Sehenswürdigkeiten werden schneller und einfacher erreicht, als es mit einem Kleinbus entlang des Ufers möglich wäre.
Fragen rund um den Nil
Wo liegt er?
Der Nil liegt auf dem afrikanischen Kontinent.
Durch welche Länder fließt er?
Der Nil fließt durch Ruanda, Burundi, Tansania, Uganda, den Sudan und den Süd-Sudan sowie durch Ägypten. Hier mündet er schließlich in das Mittelmeer.
Wie tief ist er?
An seiner tiefsten Stelle ist der Nil acht Meter tief.
Wie lang ist er?
Der Nil ist 6.650 Kilometer lang.
Warum ist der Nil in Ägypten so wichtig?
Der Nil gilt als Lebensader Ägyptens. 95 Prozent des Süßwassers, das für die Bewässerung der Felder und den allgemeinen Bedarf benötigt wird, entstammt dem Nil. Damit bildet der Fluss die Grundlage für die Viehzucht und den Ackerbau.
Ist der Nil ein Süßwasserfluss?
Der Nil ist ein Süßwasserfluss, der als wichtige Süßwasserquelle für Ägypten gilt, wo bis zu 95 Prozent des benötigten Wassers aus dem Nil gewonnen werden.
Welche Städte werden von ihm durchflossen?
Der Nil durchfließt insgesamt 26 Städte. Zu den bekanntesten Städten zählen Alexandria, Kairo, Luxor, Assuan, Khartum, Juba und Jinjia. Weiterhin fließt er durch folgende Großstädte: al-Chartum Bhari, Asyut, Atbara, Banha, Beni Suef, Damanhur, Giseh, Damietta, Helwan, Kigali, Kusti, Malakal, Mahalla al-Kubra, Mansura, Minya,Omdurman, Rabak, Sohag, Qena und Tanta. Außerdem fließt er durch die Mittelstädte Bur, Wadi Halfa und Imbaba.
Was ist der Blaue und der Weiße Nil?
Der Blaue und der Weiße Nil sind die beiden Hauptquellflüsse des Nils.
Wo fließen der Blaue und der Weiße Nil zusammen?
Der Blue und der Weiße Nil fließen im Sudan nahe der Hauptstadt Khartum zusammen. Dabei vereinigt sich der Weiße Nil mit dem Blauen Nil.
Was ist eine Nil-Oase?
Eine Nil-Oase ist eine Oase, die am Nil gelegen ist. Die Oase stellt einen Vegetationsfleck in der Wüste dar. Die Nil-Oase ist die bekannteste Flussoase.
Was ist die Nilschwemme?
Die Nilschwemme ist auch als Nil Flut bekannt. Dabei handelt es sich um ein periodisch auftretendes Hochwasser, dass die Uferregion überschwemmt. Sie wird durch die starken Monsunregenfälle ausgelöst, die sich im äthiopischen Hochland ereignen.
Leben im Nil wirklich Nilpferde?
Wo lebt ein Nilpferd? Ganz klar: im Nil. Behauptet zumindest der Volksmund und es wäre auch eine logische Annahme aufgrund des Tiernamens. Allerdings ist dies nicht so. Zumindest nicht mehr. Seit dem 19. Jahrhundert wurden im Nildelta in Ägypten keine solchen Tiere mehr gesichtet, auch im Jordan, wo die Nilpferde früher oft lebten, sind keine Exemplare mehr. Nahe dem Atlasgebirge kamen sie bis vor 3.500 Jahren vor. Deshalb ist auch der Name „Nilpferd“ (den hatte das Tier ursprünglich erhalten, da es im Nil angeblich zum ersten Mal gesichtet worden war) kaum mehr gebräuchlich, selbst in Ägypten nicht mehr.
Häufig bezeichnet man das Tier heute als Flusspferd oder als Großflusspferd. Dabei handelt es sich um ein Säugetier, das nahezu schon vom Aussterben bedroht ist mittlerweile. Mehr als 150.000 Tiere gibt es weltweit nicht mehr, wie aktuelle Zahlen verraten. Die Population ist in den letzten Jahren und den vergangenen Jahrhunderten stark gesunken. Meist sind die Nilpferde heute noch im südlichen Afrika zu finden. Es handelt sich um große und vor allem schwere Tiere. Eine, zwei oder sogar drei Tonnen kann ein ausgewachsenes Nilpferd auf die Waage bringen. Die Rumpflänge beträgt bis zu fünf Metern, der Schwanz ist etwa einen halben Meter lang.
Die Schulterhöhe muss man im Durchschnitt bei 150 Zentimetern ansetzen. Aber zurück nach Ägypten, wo die Nilpferde über Jahrtausende hinweg lebten und auch etwas Besonderes waren. Das ist heute deswegen noch feststellbar, da in alten Felsmalereien zahlreiche Abbildungen von den Tieren gefunden wurden. So wurde beispielsweise die Göttin Tawaret immer wieder als Mischung zwischen Mensch und Flusspferd dargestellt. Sie war die Beschützerin von schwangeren Frauen.