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Was ist ein Binnensee?

Was ist ein Binnensee?

Binnensee oder einfach nur See

Im Gegensatz zu Bächen oder Flüssen, bezeichnet man einen See als ein Stillgewässer, welches vollständig von einer Landfläche umschlossen ist. Ein See kann mit oder ohne Zu- und Abfluss durch ein Fließgewässer, wie beispielsweise einem Bach, angelegt sein. Er stellt ein in sich geschlossenes Ökosystem dar.

Der Begriff Binnensee wird gebraucht, um Seen des Binnenlandes von Küstenseen abzugrenzen, aber auch allgemein zur Bezeichnung von Seen.

Definition – Was ist ein Binnensee?

Ein See ist ein Binnengewässer, weshalb er auch gern als Binnensee bezeichnet wird. Binnenseen sind alle Seen, die keine Meere oder Teile von Meeren sind. Ein solches Binnengewässer ist im Allgemeinen eine Bodenvertiefung in einer Landfläche, die mit Wasser gefüllt ist. Eine große Wassermenge hat sich in einer Vertiefung gesammelt.

Der Wasserkörper eines Sees steht still und hat keine direkte Verbindung zu einem der Weltmeere. Es gibt jedoch Beispiele, bei denen ein höher gelegener Binnensee über einen Bach oder Fluss mit einem Weltmeer verbunden ist und es somit zu einer geringen Fließströmung kommen kann. Der Victoriasee in Ostafrika ist ein Beispiel hierfür. Seen sind tiefe Gewässer, dessen Wasserkörper sind so groß, dass es ihnen möglich ist, sehr unterschiedliche Licht-, Temperatur- und Nährstoffverhältnisse auszubilden.

Seen werden in der Regel von Flüssen oder Nebenflüssen, Quellen, Gletschern, aber auch vom Regen gespeist.

Klassifizierung über die Größe

Eine mögliche Definition kann auch über die Größe des Sees erfolgen. So sollte ein Binnensee mindestens eine Wasserfläche von einem Hektar betragen. Bezieht man sich nun noch auf die limnologische Definition, ist der Binnensee in der Regel wesentlich tiefer als ein Weiher, Teich oder ein Tümpel. Ihr Wasserkörper ist hingegen dem eines Sees, aufgrund der geringen Wassertiefe, gleichmäßig durchmischt. Die Abgrenzung ist dazu eher unscharf und die Limnologen bezeichnen daher jede Senke, die mit Wasser gefüllt ist, als See.

Typisierung in Süßwasser- und Salzwasserseen

  • Auf der Welt findet man größtenteils Süßwasserseen. Da der größte Teil der Seen auf unserer Erde Süßwasserseen sind, bildet dieses Reservoir eine wichtige Wasserressource für die Menschheit.
  • Allerdings gibt es auch große Salzwasserseen, wie beispielsweise das Tote Meer.

Für die Typisierung können, nach Bedarf, auch noch weitere Punkte herangezogen werden. Betrachtet man innerhalb der Erdkunde seine Entstehung, Größe, Morphometrie, Durchstömung, Durchlichtung, Eigenfärbung oder Temperatur, kann man einen See noch genauer kategorisieren.

Unterschied Binnensee und Küstensee

Der Begriff Küstenseen ist vom Binnensee abzugrenzen. Viele Salzseen sind auch Küstenseen, die aus Salzwasser bestehen. Sie befinden sich entlang der Meeresküstenlinie und sind lediglich durch einen Landstreifen vom Meer getrennt. Dazu gehören Strandseen, küstennahen Brackwasserseen oder durch Eindeichung der Küste entstandene Seen.

Binnensee Gardasee - der größte See Italiens
Binnensee Gardasee – der größte See Italiens

Die Entstehung eines Binnensees

Zunächst unterscheidet man aus geologischer sowie geomorphologischer Sicht folgende Aspekte bei der Entstehung eines Binnensees.

  • Ist diese natürlich entstanden?
  • Wurde der See künstlich angelegt?

Künstlich entstandene Seen

Ist ein Binnensee künstlich, durch Menschenhand, angelegt worden, ist dies beispielsweise ein Badesee inmitten unberührter Natur. Die Mulde, in dem sich das Wasser befindet, wurde ausgebaggert und anschließend mit einem Wasserkörper gefüllt. Das stellt einen enormen Eingriff in den natürlichen Kreislauf dar und muss durch die entsprechenden Experten geplant und überwacht werden, um keinen Schaden hervorzurufen.

Auch viele Stauseen sind künstlicher Natur, wenn das Fließgewässer durch künstlichen Damm am Durchfluss gehindert wird.

Natürlich entstandene Seen

Ist ein Binnensee natürlich entstanden, kann man seine Entstehung nach dessen Art unterscheiden.

1.) Glaziale Seen

Sie sind der weltweit häufigste Seentyp. Ihre Entstehung geht zurück auf die Eiszeit. Glazialseen entstehen durch die abtragende beziehungsweise aufschüttende Wirkung von Gletschern beziehungsweise von Gletscherschmelzwassern. Schmelzwasser und Gletscher formen den See und bestimmen dessen Gestalt. Sie haben eine eher kurze Lebensdauer und bestehen in Abhängigkeit von aktiven Gletschern.

Zu dieser Art gehören auch die subglazialen Seen. Diese haben sich unter einem Gletscher gebildet.

Auch die Bergseen oder auch Alpenseen wurden von Gletschern gespeist. Sie bildeten sich in Becken, die die Gletscher ausgeschürft haben. Gletscherseen (auch Voralpenseen genannt) entstanden, als sich die Gletscher auf die Berggipfel zurückzogen und in tiefer gelegenen Gebieten abtauten.

2.) Tektonische Seen

Die Erdkruste besteht aus verschiedenen Platten und bewegen sich stetig. Aufgrund dessen entsteht eine gewisse Dehnung und damit verbundene Risse und Grabenbrüche. In diesen Senken sammelten sich im Lauf der Erdgeschichte Wasser, welches dazu verhalf, einen tiefen See entstehen zu lassen.

3.) Vulkanogene Seen

Nach einem Vulkanausbruch, wie er auf vielen Teilen der Erde vorkommen kann, entsteht ein Krater. Dieser kann sich, im Laufe der Jahre mit Regenwasser füllen, ein See entsteht. Damit bestehen vulkanische Seen aus Regenwasser, das sich im Krater eines erloschenen Vulkans angesammelt hat.

Die Entwicklung der Seen

Seen sind ein vorübergehendes Phänomen auf der Erdoberfläche. Die meisten stammen aus jüngster Erdentwicklungszeit und dazu bestimmt, nach einem längeren oder kürzeren Leben zu vergehen, die meisten von ihnen durch Versandung. Sie verlanden und können zu Sumpf, Torfmoor oder zu einer Ebene werden.

Die weltweit größten Binnenseen

  • Das Kaspische Meer erstreckt sich über Russland, Kasachstan, Aserbaidschan, Iran und Turkmenistan. Er beherbergt Salzwasser und ist mit einer Fläche von fast 400’000 Quadratmetern und knapp 1000 Metern Tiefe, der größte Binnensee der Welt.
  • Gefolgt wird er vom Oberer See, welcher sich über die USA und Kanada erstreckt. Er ist circa 82’000 Quadratkilometer groß und an seiner tiefsten Stelle 405 Meter tief.
  • Das Tote Meer ist ebenfalls ein riesiger See, der zwischen Jordanien und Israel liegt. Er ist ein Beispiel für einen Salzsee. Was den Salzgehalt anbelangt, so gehört es zu den vier salzhaltigsten Wassermassen der Welt. Seine Nord-Süd-Ausdehnung ca. 90 km, West-Ost-Ausdehnung max. 17 km. Das Tote Meer hält einige Weltrekorde: Einer davon ist, dass er der am tiefsten gelegene See der Erde ist. Er liegt 420 m unter dem Meeresspiegel.
Das Kaspische Meer - der größte natürliche Binnensee
Das Kaspische Meer – der größte natürliche Binnensee

Die bedeutendsten Binnenseen in Deutschland

Aktuellen Erfassungen zufolge beherbergt Deutschland zwischen 15.000 bis 30.000 Seen. Viele Größere von ihnen werden touristisch oder sogar als Badesee genutzt. Ganz besonders im Sommer, wenn die Temperaturen im See zur Abkühlung einladen. Temperatur im See hängt von der Wärmebilanz des Sees ab, d.h. von der Differenz zwischen Wärmezufuhr und Wärmeverlust.

Sie alle sollten mehr als einen Hektar groß sein und somit die Klassifizierung als See verdienen.

Hierbei stellen sich Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg als seenreichste Bundesländer heraus. Am häufigsten findet man in Deutschland Seen glazialen Ursprungs. Auch finden sich eine Vielzahl Braunkohletagebaussen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Diese werden sich vermutlich auch noch vermehren, da alte Abbaugebiete stillgelegt werden und somit neue Binnenseen entstehen können.

  • Der Bodensee in Baden-Württemberg ist Deutschlands flächengrößter See. Der Bodensee weist eine beeindruckende Fläche von 536 Quadratmetern und eine maximale Tiefe von 251 Metern vor und ist somit, mit Abstand, der größte See Deutschlands und der drittgrößte See Europas. 5 Billionen Liter glasklares Wasser machen ihn für den Tourismus beliebt.
  • Gefolgt wird er von der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern.
  • Nennenswert sind auch der Chiemsee in Bayern und auch der Schweriner See, welche ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern liegt.

 

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