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Was ist eine Phantominsel?

Was ist eine Phantominsel?

Phantominseln oder Scheininseln:

Als Phantom- oder Scheininseln bezeichnet man Inseln, die in historischen Karten verzeichnet sind, oder in alten Schriftstücken beschrieben sind. Meist haben sie nie existiert. Sie sind nach heutigem Stand weder vulkanisch, klimatisch oder durch Erosion im Meer versunken, wie andere vergangene aber nachweislich existierende Inseln. Auf Seekarten waren die meisten Phantominseln eingetragen.

Nichtexistierende Phantominseln sind nicht nur eine amüsante Randerscheinung in der Kartografie. Zahlreiche hatten reale Wirkungen für die Menschheit. Menschen brachen auf um sie zu suchen und wurden reichlich belohnt. Für die Entdeckung der Phantominsel Bacalao beispielsweise zahlten Handelsgesellschaften Gelder, um ein Handelsrecht zu erwerben. Seefahrer wagten sich aufs Meer im Vertrauen an dieser Insel vor Anker gehen zu können. Christoph Kolumbus etwa hoffte bei seiner ersten Reise, bei der er Amerika entdeckte, auf einen Zwischenstopp auf der Phantominsel Antilia.

Ein weiteres Phänomen ist auch die Tatsache, dass viele Inseln im Laufe der Jahrhunderte gleich mehrfach entdeckt wurden. In christlichen Legenden haben Phantominseln ihre Ursachen. Jahrhunderte lang war die Insel Buss etwa auf allen Karten Nordamerikas eingezeichnet. Wahrscheinlich hatten starke Strömungen die Seefahrer weitab von ihrem Kurs Richtung Norden abdriften lassen.

Wenn eine Insel nicht gefunden wurde, so vermutete man sie in anderer Richtung. Neben Irrtümern und Legenden, sorgte auch Seemannsgarn für eine bewusste Irreführung. In keinem Fall beschränkten sich die Phänomene auf ein vorwissenschaftliches Zeitalter.

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